12 Konfessionen, 3 Religionen, 46 Orte

Interreligiöses Friedensgebet wandert durch Wiesbaden

Von Os­tern bis Pfings­ten wird in Wiesbaden und im Umland täglich für den Frieden gebetet. Je­den Tag lädt eine an­de­re Ge­mein­de zum Gebet: mal christ­lich, mal jü­disch, mal mus­li­misch. Das wan­dern­de interreligiöse Frie­dens­ge­bet beginnt am Mittwoch, 19. April, um 18 Uhr in der Markt­kir­che mit Dekan Dr. Martin Mencke und Ökumenepfarrer Andreas Günther. Die Gebetskette endet am Pfingst­sams­tag, 3. Ju­ni, in der katholischen Kirche St. Johannes der Täufer in Niederwalluf mit dem ökumenischen Taizé-Chor „Lumen Cordium“. (Foto: medienREHvier.de / Anja Brunsmann)

Die Idee zu der Initiative stammt vom evangelischen Ökumenepfarrer Andreas Günther: „Auch wenn es im Angesicht der aktuellen Lage oft nicht so aus­se­hen mag: Al­le drei ab­ra­ha­mit­ischen Re­li­gio­nen mit ih­ren Kon­fes­sio­nen ha­ben die Vi­si­on ei­ner fried­li­chen Welt und ei­ne Frie­dens­bot­schaft. Sich darauf zu besinnen – das ist die Idee der Gebetskette, deswegen wollen wir in Wiesbaden und Umland mit Menschen verschiedener Religionsgemeinschaften 46 Tage lang für Frieden in Stadt, Land und der Welt beten“, erklärt er. Dabei stieß er bei den Christen in Wiesbaden, aber auch bei der jüdischen Gemeinde und den muslimischen Gemeinden sofort auf offene Ohren: Zwölf verschieden Konfessionen und drei verschiedene Religionen beteiligen sich – es wird an 46 verschiedenen Orten gebetet. Jeder – so die Idee – betet auf seine Weise und jeder ist bei dem Anderen willkommen – egal aus welcher Religionsgemeinschaft man kommt und zu welcher man geht.

Raum für Begegnung zu schaffen und diese auch im Respekt vor dem Glauben des jeweils Anderen zu vertiefen – das ist Stephan Gras, katholischer Pfarrer und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Wiesbaden, wichtig. Dr. Jacob Gutmark, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden, verweist auf die klare Friedenbotschaft seiner Religion: „Unser Bestreben nach Frieden ist nur selbstverständlich und über die Zeit hinweg unabhängig von Situation und Zeitpunkt. In Kürze: Es bleibt das Ideal für uns, Frieden zu erreichen – Frieden in den eigenen Grenzen und mit anderen Religionen, Völkern und Menschen.“

Das ver­bin­den­de Ele­ment der Gebetskette ist ein Gästebuch, in dem täg­lich Menschen, die am Gebet teilnehmen, schriftlich etwas hinterlassen können. Somit wächst das Gästebuch in­halt­lich, außerdem wird es täglich per­sön­lich von Ge­mein­de zu Ge­mein­de wei­ter­ge­reicht. Dawood Nazirizadeh, Vorsitzender des Islamischen Kulturvereins Imam Hossein und Vorstandsmitglied der Islamischen Gemeinschaft schiitischer Gemeinden erklärt: „Gerade jetzt in dieser Hochphase der AfD und Pegida müssen wir alle zusammenhalten und keinen Raum lassen für Populisten, die auf Stimmenjagd gehen. Wiesbaden hält zusammen - Wiesbaden betet zusammen.“

Darauf stehe ich

Darauf stehe ich

Sie steht online zum Download: die Broschüre der EKHN in und um Wiesbaden zum Reformationsjubiläum

„Darauf stehe ich“
„Darauf stehe ich!“ – steht über dem jahr 2017 im evangelischen dekanat Wiesbaden. 500 jahre Reformation dürfen gefeiert werden. ein geschenk für unsere Zeit, das aufgabe zugleich ist.
„Darauf stehe ich!“ – die Reformation selbst würden wir verfehlen, würden wir lediglich zurückblicken, auf die helden vergangener tage („thesenanschlag“) und die Zeiten und die umstände, in denen sie wirkten. Wer dem anliegen der Reformation gerecht werden will, muss vielmehr danach fragen, in welcher Weise denn heute und für unsere Zeit das evangelium von jesus christus seine befreiende Wirkung für die menschen entfalten kann und wie das auch für das morgen geschehen kann.
„Darauf stehe ich!“ – für martin luther und die anderen Reformatoren war Kern des geschehens die Wiederentdeckung des fundaments ihres glaubens: dass das heil gottes in jesus christus zu den menschen kommt ohne deren verdienst durch den glauben allein. diese gewissheit wurde zum festen grund ihrer Überzeugungen und zur basis ihres handelns. darauf konnten sie stehen.
„Darauf stehe ich!“ – ist darum für uns der slogan, im jubiläumsjahr das fundament unseres glaubens neu zu entdecken, für unsere Zeit zu entfalten und deutlich zu machen, inwiefern der glaube an jesus christus heute der grund unserer freiheit ist.
„Darauf stehe ich!“ – vielfältig sind wir in dieser Richtung unterwegs. feiern gemeinsam die Reformation mit dem ganzen dekanat am 25. juni in der marktkirche und auf dem schlossplatz und mit der gesamten evangelischen Kirche in hessen und nassau am 30. oktober in einer Reformationsnacht in der lutherkirche und beschäftigen uns in gemeinden und arbeitsfeldern ein ganzes jahr damit, „worauf wir stehen“. 
„Darauf stehe ich!“ – Wir laden herzlich dazu ein, sich an diesem großen Jubiläum zu beteiligen und mit zu feiern. blättern sie in diesem jahresprogramm und besuchen sie uns auch auf unserer Webpage www.dekanat-wiesbaden.de.
Wir sind gespannt darauf, von ihnen zu hören, „worauf Sie stehen“.

Ihr Dr. Martin Mencke, Dekan                                                                       Ihre Gabriele Schmidt, Präses

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